Regionales Obst und Gemüse oder doch lieber Bio-Lebensmittel?

Da in den letzten Jahren das Umweltbewusstsein bei vielen Menschen zugenommen hat, beschäftigen sich immer mehr Menschen deutlich bewusster mit ihrer täglichen Ernährung. Bereits beim Einkauf lassen sich einige nachhaltige und umweltbewusste Maßnahmen umsetzen. Generell gilt bei der Ernährung und beim wöchentlichen Einkauf: regionale, saisonale Lebensmittel und Produkte mit dem Bio-Siegel sind gut und wichtig! Mittlerweile steht allerdings die Frage im Raum, ob Bio-Lebensmittel tatsächlich so viel besser sind als die ganz klassischen, konventionellen Produkte. Sollte man beim Einkauf doch lieber auf regionale Bio-Lebensmittel achten, die gerade Saison haben?

„Regionale und Saisonal“ ist besser als „Bio“

Mittlerweile existiert eine Vielzahl an Ratschlägen, Ernährungsratgebern und Tipps für eine gesunde, nachhaltige Ernährung. Gerade in Deutschland sind Produkte, die biologisch und ökologisch erzeugt wurden, hoch im Kurs. Viele denken, dass das Bio-Siegel gleichzusetzen ist mit einer artgerechten Tierhaltung und guter CO2-Bilanz. Allerdings sind nicht einmal zehn Prozent der Bio-Lebensmittel tatsächlich regional hergestellt oder stammen aus einem landwirtschaftlichen Bio-Betrieb. Durch die hohe Nachfrage stammt mittlerweile ein Großteil der Bio-Lebensmittel aus dem Ausland. Das heißt, das Bio-Siegel bedeutet nicht automatisch regional und saisonal. Regional heißt, dass regionale Bio-Lebensmittel aufgrund kurzer Transportwege eine gute Ökobilanz aufweisen. Es wurden dann geringe Lagerungsverfahren genutzt und kaum Sprit und Kühlmittel für den Transport verwendet. 

Das Verhältnis von regionalen und saisonalen Lebensmitteln

Regional bedeutet umweltschonend, eine kurze Lagerung und kurzer Transport. Allerdings ist regional nicht gleichzusetzen mit nationalen Grenzen. In Baden-Württemberg ist Käse aus Frankreich deutlich regionaler als ein Käse aus Bayern. Durch gewisse Kennzeichen ist mittlerweile leicht und schnell erkennbar, aus welchem Land ein Produkt stammt. Wichtig ist, dass beim Einkauf der saisonale Aspekt beachtet wird. Spargel zum Beispiel, der in Deutschland im April und Mai Saison hat, sollte dementsprechend nicht mit dem Spargel aus Griechenland konkurrieren. Dieser weist aufgrund langer Transportwege eine hohe CO2-Bilanz auf, was alles andere als nachhaltig ist.

Vorteil: Regionale Produkte, die zusätzlich noch gerade Saison haben, sind häufig vollkommen ausgereift. Durch die kurzen Transportwege landen sie erntefrisch im Supermarkt. Regional erzeugte Produkte dürfen daher auch in den Kühlschrank wandern, ohne dass Verbraucher Angst vor Geschmacksverlust haben müssen.

Regionales Produkt oder Bio-Auslandsprodukt?

Verbraucher stehen spätestens beim Einkauf im Gemüse- und Obstregal vor der Frage, ob nun das deutsche, konventionelle Produkt oder doch das Bio-Auslandsprodukt die bessere Wahl ist. Gerade Bio-Kartoffeln aus Afrika oder anderen warmen Ländern sind vielleicht preislich ansprechend, schneiden im Vergleich allerdings nicht allzu gut ab. Generell haben alle Lebensmittel aus dem Ausland eine schlechtere Ökobilanz, lange Transportwege und sind durch ihre CO2-Emissionen nicht nachhaltig. Demnach lohnt es sich in jedem Fall, besonders bei Lebensmitteln wie Obst- und Gemüse, ihre Regionalität, Saisonalität und das Bio-Siegel zu hinterfragen. Manchmal sollte eben doch etwas mehr Geld für das regionale Bio-Produkt investiert werden als in das günstigere vermeintliche Bio-Produkt aus dem Ausland.

Muss es denn immer Bio sein?

Auch wenn Lebensmittel mit dem Bio-Siegel nicht unbedingt Bio sein müssen, ist es dennoch eine Orientierungshilfe. Wichtig ist, sich mit den Informationen zum Produkt auseinanderzusetzen. Denn es muss nicht immer zwangsläufig auch Bio sein. Vielleicht ist doch der regionale Apfel manchmal nachhaltiger als der rote Bio-Apfel aus Spanien.

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