Pilze trocknen leicht gemacht

Pilze sind eine leckere Ergänzung in vielen Gerichten und eine besonders gute Eiweißquelle, nicht nur für Vegetarier. Mit ihrem hohen Gehalt an B-Vitaminen stellen sie auch ein echtes Power-Lebensmittel dar. Einige Pilzsorten sind zwar das ganze Jahr über frisch erhältlich, doch insbesondere während der Saison im Herbst bietet es sich an, Pilze selbst zu sammeln. Die Dehydrierung ist eine tolle Möglichkeit, frische Pilze zu konservieren. Durch Wasserentzug wird dabei die Bildung von Schimmel und Fäulnisbakterien verlangsamt. Pilze trocknen an der Luft und auch im Backofen hervorragend, die effizienteste Methode ist jedoch der Dörrautomat.

Pilze trocknen und konservieren

Um Pilze selbst für einen längeren Zeitraum haltbar zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich lassen sich Pilze einfrieren oder trocknen – und das ohne viel Aufwand. Wer während der Saison beispielsweise Steinpilze trocknen möchte oder die Möglichkeit hat, Pfifferlinge zu trocknen, kann ordentlich Geld sparen. Jeder der gerne Pilze isst, sollte die Dehydrierung in Erwägung ziehen. Denn wer mit bestimmten Pilzen kochen möchte, kann zwar das ganze Jahr über Trockenpilze kaufen, doch diese sind häufig recht teuer.

Welche Pilze kann man trocknen?

Frische Waldpilze
Frische Waldpilze

Grundsätzlich lassen sich alle Waldpilze trocknen – Champignons, Steinpilze und Pfifferlinge sind als Trockenpilze aber am weitesten verbreitet. Weil diese Sorten meist nur saisonal erhältlich sind, lohnt sich das Trocknen vor allem bei Steinpilzen und Pfifferlingen. Beide Pilzsorten eignen sich getrocknet hervorragend, um das ganze Jahr über Soßen, Risottos und andere Gerichte zu verfeinern.

Doch wie trocknet man Pilze eigentlich so, dass sie lange haltbar bleiben, und was muss dabei beachtet werden? Auch mit Fragen nach der Hygiene und Sauberkeit sollte man sich auseinandersetzen, wenn man Pilze selbst trocknen möchte – beispielsweise, wie man Champignons vorbereiten und richtig putzen kann, damit sie ideal trocknen.

Pilze waschen oder nicht?

Die richtige Vorbereitung zum Trocknen von Pilzen ist das A und O und die Voraussetzung für ein gutes Gelingen. Am Anfang stellt sich häufig die Frage: Muss man Pilze waschen?

Pilze werden grundsätzlich nicht gewaschen, sondern nur geputzt. Wer nun seine gekauften oder gesammelten Pilze putzen möchte, kann dies mit einem feuchten Tuch oder einer weichen Bürste machen. Nachdem grober Schmutz vorsichtig mit den Fingern entfernt wurde, werden die Pilze dann einfach leicht abgerieben.

Muss man Champignons putzen?

Getrocknete Champignons
Champignons frisch und getrocknet

Gekaufte Champignons aus dem Supermarkt sehen häufig schon sehr sauber aus, und so stellt sich auch bei diesen Pilzen die Frage: Wie putzt man Champignons richtig und ist das überhaupt notwendig?

Champignons werden ebenso wie andere Pilze mit einem Tuch oder einer Gemüsebürste von Schmutz und Erdrückständen befreit. Waschen unter fließendem Wasser ist nicht sinnvoll.

Wer Champignons trocknen möchte, muss sie anschließend noch schneiden. Bei Champignons raten wir von einer Trocknung ganzer Pilze aufgrund der Größe ab.

Wenn Sie ein gutes Dörrergebnis erzielen wollen, sollten Sie grundsätzlich Pilze richtig schneiden. Dazu einfach mit Hilfe eines Küchenmessers dünne Scheiben von ca. 5 mm Stärke herstellen. Ein Eierschneider kann hier auch sehr hilfreich sein. Lediglich sehr kleine Sorten, z.B. Pfifferlinge, eignen sich auch zur Trocknung am Stück.

Pilze richtig trocknen im Backofen oder im Dörrautomat

Wir empfehlen, ausschließlich frische Pilze trocknen zu lassen. Sie sollten keine Druckstellen, keine braunen Stellen und natürlich auch keinen Schimmel aufweisen. Zu beachten ist auch, dass die Pilze schnell trocknen sollten, d.h. innerhalb kürzester Zeit, damit die Bildung von Schimmel vermieden wird.

Für die Trocknung gibt es unterschiedliche Methoden. An sehr warmen Tagen besteht die Möglichkeit der Lufttrocknung. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Luft zirkulieren kann und die Pilze so wirklich gut durchtrocknen. Direktes Sonnenlicht und hohe Luftfeuchtigkeit sind zu vermeiden. Beliebte Hilfsmittel sind Dörrgestelle oder Trockennetze, zum Platzieren der Pilze.

Kann man Pilze im Backofen trocknen?

Natürlich kann man auch Pilze im Backofen trocknen, was sich insbesondere bei selbst gesammelten Pilzen anbietet. Im Herbst ist das Wetter häufig nicht mehr zur Lufttrocknung geeignet. Wer Pilze im Ofen trocknen möchte, sollte darauf achten, dass die Ofentür während des Trocknens ein Stückchen geöffnet bleibt, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Pilze im Ofen trocknen – So funktioniert’s

Um Pilze erfolgreich zu trocknen, ist nicht nur die richtige Vorbereitung nötig, sondern auch die passende Temperatur. Für das Dörren im Ofen empfiehlt sich eine Einstellung von ca. 40°- 50°. Bei dieser Temperatur bleiben wichtige Inhalts- und Vitalstoffe weitestgehend erhalten. Je niedriger die Temperatur beim Trocknen im Backofen ist, desto höher ist auch der Anteil an Vitaminen, Nährstoffen und Spurenelementen in den Trockenpilzen. Bei herkömmlichen Öfen sind genaue Einstellungen im niedrigen Temperaturbereich meist jedoch nicht möglich.

Die durchschnittliche Trocknungszeit hängt stark vom Wassergehalt der Pilze ab und kann, je nach Temperatur, zwischen 6 und 14 Stunden betragen.

Pilze trocknen im Dörrautomat – Einfach und effizient

Wenn regelmäßig größere Mengen an Pilzen, Obst oder Kräuter, wie z.B Salbei, Petersilie oder Basilikum, getrocknet werden, empfiehlt sich die Anschaffung eines Dörrautomaten. Damit ist eine besonders schonende Trocknung möglich.

Dörrgeräte lassen die Luft gleichmäßig zirkulieren und transportieren die Feuchtigkeit über Luftschlitze ab. Die meisten Automaten arbeiten bei Temperaturen von 40°C bis 70°C und bieten einen nützlichen Timer. Außerdem verfügen viele Geräte über ausreichend Dörrfläche, weshalb auch größere Mengen auf einmal getrocknet werden können.

Auch bei Trocknung im Dörrautomat, empfiehlt sich eine Temperatureinstellung von 40°C bis 50°C. Es kann von ähnlichen Dörrzeiten ausgegangen werden, wie bei Trocknung im Backofen.

Pilze trocknen und lagern

Damit das Dörrgut nun lange haltbar bleibt, muss man wissen, wie man getrocknete Pilze aufbewahren kann. Die Trockenpilze sollten unbedingt vor Feuchtigkeit und Licht geschützt werden. Am besten lassen sie sich die Pilze an einem trockenen Ort in Beuteln aus Leinen oder Baumwolle aufbewahren. Alternativ sind auch Gläser, die mit einem Tuch abgedeckt und in einem Schrank verwahrt werden, eine gute Möglichkeit. Beachtet man diese Tipps, können sich die getrockneten Pilze bis zu einem Jahr halten.

Verwendung von Trockenpilzen und tolle Ideen rund um’s Dörren

Getrocknete Pilze ergänzen nicht nur Suppen, Soßen und Pastagerichte, sie eignen sich pulverisiert auch hervorragend als Würzmittel in der Küche. Dazu einfach die gedörrten Pilze mit einer Küchenmaschine oder einer elektrischen Kaffeemühle so lange zerkleinern, bis ein feines Pulver entsteht. Tolle Ideen rund um gedörrtes Gemüse finden Sie hier.

Wer das Dörrgut wieder „rehydrieren“ möchte, sollte die Pilze für einige Stunden in Wasser einweichen.

Gedörrte Lebensmittel sind nicht nur vielseitig verwendbar, sondern auch besonders praktisch zu lagern. Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt: Neben leckeren Apfel- und Bananenchips oder gedörrten Erdbeeren, können Sie auch fettarme Gemüsechips im Backofen oder im Dörrautomaten zubereiten. Auch Fisch und Fleisch lässt sich so konservieren. Hier finden Sie viele weitere kreative Ideen zum Selbermachen….

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!

Teilen Sie diesen Beitrag

Schreiben Sie einen Kommentar

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbedingungen