Kräuter trocknen – 4 Methoden mit Anleitung

Durch das Trocknen von Kräutern können diese für längere Zeit haltbar gemacht werden. So lässt sich beispielsweise die eigene Ernte vom Sommer ganz einfach konservieren. Doch nicht alle Arten sind zum Trocknen geeignet. Einige verlieren dabei fast vollständig ihr Aroma. Damit das nicht passiert haben wir die wichtigsten Fakten zum kräuter Trocknen zusammengefasst.

Kräuter begegnen uns häufig im Alltag: Ob als Gewürz- und Küchenkraut zum Verfeinern von Gerichten oder zur Heilung, die Anwendungsbereiche sind vielseitig. Baut man seine Kräuter selbst an, ist es manchmal schwierig alles frisch zu verwerten bevor die Pflanzen welk werden. Das Dörren bzw. Trocknen ist daher eine gute Möglichkeit, um Ihre Schätze mit in den Winter nehmen zu können.

Kräuter trocknen oder einfrieren?

Vielleicht stellen Sie sich auch die Frage, ob Sie Kräuter besser trocknen oder einfrieren sollen. Nun das kommt grundsätzlich auf die Kräuter selbst an. Viele Kräuter, wie z.B. Petersilie oder Borretsch, verlieren beim Trocknen sehr viel ihres Aromas. In diesem Fall ist das Einfrieren die bessere Alternative.

Bei anderen Kräuter hingegen ist es überhaupt kein Problem sie zu trocknen. Salbei oder Thymian eignen sich zum Beispiel hervorragend dazu. Im Folgenden eine Auswahl an Kräutern, die sich gut zum Trocknen eignen.

Kräuter die zum Trocknen geeignet sind

Zum Trocknen geeignet sind viele Kräuter, die aus dem Mittelmeerraum stammen wie z.B.:

  • Majoran
  • Lavendel
  • Oregano
  • Salbei
  • Thymian
  • Rosmarin

Aber auch heimische Kräuter wie beispielsweise:

  • Beifuss
  • Waldmeister
  • Kamille

können gut getrocknet werden.

So können Sie Ihre Kräuter richtig trocknen

Im Wesentlichen gibt es vier Methoden, die zum Trocknen von Kräutern eingesetzt werden können:

  • der Dörrautomat
  • der Backofen
  • die Mikrowelle
  • oder das klassische Lufttrocknen

Alle haben Ihre Vor- und Nachteile, jedoch eignen sich unserer Meinung nach manche besser als andere.

Viele allgemeine Tipps und Hintergründe zum Thema „Dörren und Trocknen von Lebensmitteln“ finden Sie hier.

Tipps zum Kräuter ernten

Geerntete Kräuter
Geerntete Kräuter

Der richtige Erntezeitpunkt ist für jede Pflanze unterschiedlich. Zu berücksichtigen ist, dass viele Kräuter vor der Blütephase das meiste Ihres Aroma entwickeln. Wenn die Blütephase erreicht ist, fällt das Aroma wiederum stark ab.

Prüfen Sie vorher besser genau nach, wann Ihre Kräuter am besten geerntet werden. So können Sie sicher sein, dass Sie auch das volle Kräuteraroma erhalten.

Kräuter reinigen und zum Trocknen vorbereiten

Nach der Ernte sollten Sie die noch frischen Kräuter ordentlich säubern. Schütteln Sie die Pflanzen dazu am besten etwas durch und befreien sie von Staub sowie Schmutz.

Sie können die Kräuter natürlich auch mit Wasser abwaschen. Allerdings werden bei einigen dadurch wichtige Aromastoffe ausgewaschen. Außerdem verlängert sich dann in der Regel die Dörrzeit, da mehr Feuchtigkeit vorhanden ist. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, achten Sie darauf die Kräuter nach dem Waschen ordentlich trocken zu tupfen.

Kräuter trocknen mit dem Dörrautomat

Kräuter im Dörrautomat zu trocknen ist eine tolle Sache. Einfach die Dörrgitter belegen, Temperatur einstellen und Timer festlegen. Und schon kann es losgehen. Ein Dörrgerät kann wirklich eine sinnvolle Anschaffung für alle sein, die regelmäßig Kräuter, Obst, Gemüse oder vielleicht sogar Fleisch trocknen möchten. Neben dem Bananarama von Klarstein können wir den Rommelsbacher Dörrautomat DA 750 sehr empfehlen. Es handelt sich um ein robustes Gerät mit geschlossenen, reinigungsfreundlichen Dörretagen.

So gehen Sie dabei vor:

  • Zunächst die Kräuter wie oben beschrieben vorbereiten.
  • Dann die Dörrgitter belegen und ein bisschen Platz zwischen den Kräutern lassen.
  • Im Anschluss die Temperatur in einem niedrigen Bereich zwischen 30-50°C einstellen. Dadurch werden die ätherischen Öle besser geschützt und die Kräuter behalten Ihr Aroma.
  • Die Trocknungszeit hängt von der Größe bzw. Feuchtigkeit ab. Falls vorhanden, stellen Sie den Timer zunächst auf ca. 5-8 Stunden.
  • Kontrollieren Sie am besten regelmäßig den Trocknungsgrad.

Kräuter trocknen im Backofen

Wenn kein Dörrapparat vorhanden ist, können Sie auch Ihren Backofen verwenden. Häufig kann bei Backöfen die Temperatur nicht so niedrig eingestellt werde, sodass ätherische Öle und Aroma eher verloren gehen. Um möglichst Energie zu sparen, sollten Sie gleichzeitig mehrere Bleche mit Kräutern trocknen.

Trocken mit dem Backofen:

  • Heizen Sie den Backofen auf die niedrigste Temperatur auf.
  • Verteilen Sie die Kräuter auf einem Backblech mit Backpapier.
  • Bei Bedarf können Sie die Kräuter vorher etwas zerkleinern.
  • Lassen Sie genügend Platz zwischen den Kräutern
  • Damit die Feuchtigkeit besser entweichen kann, sollten Sie die Ofentür einen Spalt geöffnet lassen. Zum Beispiel indem Sie einen Holzlöffel einklemmen.
  • Nach ca. 3-5 Stunden sollte alles fertig getrocknet sein. Es empfiehlt sich regelmäßig nachzuprüfen wie weit die Kräuter schon getrocknet sind. Denn auch hier kann die Trocknungszeit in Abhängigkeit des Wassergehaltes variieren.

Kräuter trocknen mit der Mikrowelle

Das Trocknen in der Mikrowelle ist wahrscheinlich die radikalste Methode. Es kann dabei sehr viel Aroma verloren gehen. Daher ist es unserer Meinung nach eher nicht zu empfehlen, seine Kräuter in der Mikrowelle zu trocknen.

Haben Sie keine andere Möglichkeit, können Sie wie folgt vor gehen:

  • Legen Sie die Kräuter auf eine für Mikrowellen geeignete Unterlage.
  • Bedecken Sie die Kräuter mit einem Tuch.
  • Lassen Sie die Mikrowelle nur für ca 20-30 Sekunden auf niedrigster Stufe laufen.
  • Öffnen Sie die Mikrowellentür und lassen Sie die Feuchtigkeit entweichen.
  • Wiederholen Sie den Vorgang bis alle Kräuter trocken sind.
  • Für gleichmäßigeres Trocknen, können Sie bei Bedarf die Kräuter nach jedem Zyklus wenden.

Kräuter an der Luft trocknen

Kräuter an der Luft trocknen
Kräuter an der Luft trocknen

Die Lufttrocknung ist die wohl schonendste Art, um Ihren Kräuter das Wasser zu entziehen. Sie haben hierbei entweder die Möglichkeit Ihre Kräuter liegend oder gebündelt, z.B. an einer Schnur hängend, zu trocken. Bei der liegenden Variante ist eine schlechte Luftzirkulation gegeben, daher ist für uns das Aufhängen die bessere Wahl. Für kleinere Blätter funktioniert es liegend aber dennoch, solange das Wetter mitspielt.

Kräuter hängend an der Luft trocknen:

  • Für diese Variante benötigen Sie folgende Hilfsmittel: Gummi, stabiles Garn und eine Schere
  • Binden Sie immer ein paar Zweige zu einem Bündel zusammen
  • Hängen Sie die Kräuterbündel kopfüber an einen warmen, schattigen und windgeschützten Platz
  • Außerdem sollte direkte Sonneneinstrahlung sowie jegliche Feuchtigkeit vermieden werden.
  • Im Idealfall beträgt die Trocknungszeit 3 bis 4 Tage

Wie sollten Sie getrocknete Kräuter aufbewahren?

Feuchtigkeit kann dazu führen, dass Ihre sorgsam getrockneten Kräuter schimmeln und somit ungenießbar werden. Um dies zu vermeiden, sollten sie in einem luft- und aromadichten Behälter aufbewahrt und an einem trockenen Ort gelagert werden. Dafür eignen sich Sie zum Beispiel Gefäße aus Glas oder Kunststoff.

Getrocknete Kräuter zerkleinern – Welche Hilfsmittel eignen sich am besten?

Frische und getrocknete Kräuter
Frische und getrocknete Kräuter

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um Ihre Trockenkräuter zu zerkleinern.

Die wohl einfachste Methode ist es, sie zwischen den Händen zu zerreiben oder in einer Tüte zu zerdrücken. Bei der ersten Variante sollten Sie berücksichtigen, dass über die Hände eventuell Feuchtigkeit an die Blätter gelangen kann.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Mörsers. Wenn Sie den Kraftaufwand jedoch lieber umgehen möchten, können wir eine elektrische Kaffeemühle oder Gewürzmühle empfehlen.

Haben Sie schon Ihre ersten Kräuter getrocknet? Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns und unseren Lesern Ihre Erfahrung in einem Kommentar mitteilen.

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