Ketose – Was ist das und welche Eigenschaften bringt sie mit sich

Die Ketose ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit der ketogenen Ernährung oder Diät, aber auch bei anderen Themen rund um das Fasten immer häufiger auftaucht. Wir erklären was die Ketose im Wesentlichen ist und wie Sie entsteht.

Was ist Ketose eigentlich

Unsere alltägliche Ernährung wird häufig von kohlenhydratreichen Lebensmitteln dominiert. Ob Brot, Brötchen, Nudeln oder Obst, Kohlenhydrate sind in vielen Nahrungsmittel vertreten und sichern einen Großteil unserer Energiebereitstellung.

Sind aufgrund einer längeren Fastenzeit oder kohlenhydratarmen Ernährung die Kohlenhydratspeicher (Glykogen) erschöpft, stellt der Körper seinen Stoffwechsel auf Fett als Energielieferant um. Dieser Stoffwechselzustand wird als Ketose bezeichnet [3].

Für die eigentliche Energieversorgung sind dann die sogenannten Ketonkörper verantwortlich. Steigt die Konzentration der Ketonkörper, kann das z.B. im Urin oder auch am Atem festgestellt werden. Der typische fruchtige Atem wird beispielsweise durch den Ketonkörper Aceton verursacht [2].

Auch das Gehirn, das die Energie normalerweise über Glukose bezieht, kann sich umstellen und einen Großteil seines Energiebedarfs über Ketonkörper decken [2].

Anzeichen der Ketose: Wann setzt sie ein?

Die ersten Ketose Anzeichen können sich nach wenigen Tagen bemerkbar machen. Wann sie genau einsetzt kann jedoch von Person zu Person unterschiedlich sein. Faktoren, wie voll die eigenen Glykogenspeicher sind und wie hoch der jeweilige Energiebedarf ist, spielen sicher eine Rolle. Ausgiebiger Sport beispielsweise wird die Reserven schneller erschöpfen, als ein Spaziergang im Park.

Bei meiner ersten ketogenen Diät Erfahrung hat es ein paar Tage gedauert, bis die ersten Anzeichen im Urin sichtbar wurden und der Atem sich verändert hat. Es kann aber auch schon nach 1-2 Tagen eine Umstellung erfolgen. Wenn die verzehrte Kohlenhydratmenge unter 50 g pro Tag beträgt, sollten Sie auf dem richtigen Weg sein [1].

Was bringt die Ketose überhaupt?

Es gibt eine Vielzahl an Studien, die sich mit den unterschiedlichen Effekten der ketogenen Ernährung beschäftigen. So gibt es beispielsweise seit fast einem Jahrhundert Aufzeichnungen dafür, dass die Ketose positive Effekte auf bestimmte Formen von Nervenkrankheiten haben kann [5].

Es gibt auch weitere Hinweise, dass eine kohlenhydratarme Ernährung für andere Einsatzmöglichkeiten angewendet werden könnte. Allerdings scheinen viele Fragen rund um das Thema noch nicht ausreichend belegt und erforscht. Daher sind weitere Studien dringend nötig [3][5].

Ebenso lassen Resultate aus verschiedenen Studien vermuten, dass Ketonkörper eine effizientere Energiequelle für das Gehirn darstellen als Glukose [5].

Außerdem hat die Ketose eine appetitzügelnde Wirkung, wodurch letztlich das Abnehmen leichter fallen kann.

Ketose zügelt den Appetit und hilft beim Abnehmen

Für den Einfluss auf den Appetit sind im Wesentlichen zwei Hormone verantwortlich. Zum Einen wird durch die Erhöhung Cholecystokinin (CCK) ein Sättigungsgefühl verstärkt. Zum Anderen wird durch die Reduzierung des appetitanregenden Hormons Ghrelin, der Appetit verringert.

Damit konnte eine generelle Senkung des Hungergefühls sowie der Nahrungsaufnahme in Verbindung gebracht werden [2].

Hat die Ketose auch Nebenwirkungen?

Die Ketose kann Kurzzeit-Nebenwirkungen bei der Umstellung hervorrufen. Diese Äußern sich dann beispielsweise in Kopfschmerzen oder Müdigkeit, sollten jedoch nach wenigen Tagen bis Wochen vorüber sein.

Sonstige Nebenwirkungen scheint es laut einem ärztlichen Fachartikel nicht zu geben [3][6].

Hinweis: Wir haben bei unseren Recherchen ausschließlich eigene Erfahrungen und fundierte wissenschaftliche Quellen verwendet.

Quellenangaben:

  1. Vincent j. Miller, Frederick A. Villamena et al., Nutritional Ketosis and Mitohormesis: Potential Implications for Mitochondrial Function and Human Health, Februar 2018, Journal of Nutrition and Metabolism
  2. Antonio Paoli, Gerardo Bosco et al., ketogenic diet and food intake control: a complex relationship, Februar 2015, Frontiers in Psychology
  3. https://deutsch.medscape.com/artikel/4901428
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5813183/
  5. Charlotte Veyrat-Durebex, Pascal Reynier et al., How Can a Ketogenic Diet Improve Motor Function?, Januar 2018, Frontiers in Molecular Neuroscience
  6. A. Paoli, A. Rubini et al., Beyond weight loss: a review of the therapeutic uses of very-low-carbohydrate (ketogenic) diets, 2013, European Journal of Clinical Nutrition
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