Im Herbst ist Steinpilz Saison! Leider ist die Haltbarkeit von frischen Pilzen auf wenige Tage begrenzt. Doch kann man Steinpilze einfrieren oder ist das Trocknen vielleicht die bessere Konservierungsmethode? Wir zeigen Ihnen, was Sie beim Einfrieren beachten müssen und wie Sie dabei vorgehen sollten.
Steinpilze einfrieren – Das sind die Vorteile
Der Steinpilz ist ein besonders köstlicher Speisepilz mit einem unverwechselbar nussartigen Geschmack. Deshalb gehört er im Herbst zu unseren absoluten Favoriten, wenn es um das Sammeln und Zubereiten von Waldpilzen geht.
Leider hält sich der Edelpilz bei richtiger Lagerung nur wenige Tage und sollte sofort verzehrt werden.
Wenn Sie Pilze aufbewahren und über längere Zeit lagern möchten, dann eignen sich grundsätzlich zwei verschiedene Konservierungsverfahren: Das Einfrieren und das Trocknen.
Unser Tipp:
Beachten Sie beim Sammeln von Pilzen, dass einige Sorten den ungenießbaren Exemplaren äußerst ähnlich sehen. Auch der Steinpilz hat einen „bitteren“ Doppelgänger: Der gemeine Gallenröhrling. Er unterscheidet sich je nach Pilzalter vor allem leicht in der Stielfarbe. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich am besten an einen Pilzexperten.
Steinpilze einfrieren oder trocknen?
Beim Tiefkühlen wird die Vermehrung von Mikroorganismen, die zum Verderb der Lebensmittel führen, durch niedrige Temperaturen regelrecht „auf Eis gelegt“.
Das Trocknen konserviert Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch, indem den Lebensmitteln Wasser entzogen wird.
Darum sollten Sie Steinpilze einfrieren:
- Die Konsistenz bleibt weitestgehend erhalten
- Schnelle und einfache Konservierungsmethode
- Erhalt des Aromas bei richtiger Vorgehensweise möglich
- Kein Backofen oder Dörrautomat zur Konservierung erforderlich
Pilze trocknen – Deshalb lohnt es sich:
- Erhalt oder gar Intensivierung des Aromas bei schonender Trocknung
- Lagerung bei mäßig kühlen Temperaturen ohne Kühlschrank möglich
- Aus Dörrpilzen lässt sich aromatisches Pilzpulver herstellen: Dazu können Sie neben Steinpilzen auch Pfifferlinge oder Champignons trocknen
- Lufttrocknung ohne elektrischer Strom möglich
Beide Konservierungsmethoden haben Vor- und Nachteile und sollten individuell gewählt werden. Wenn Sie Steinpilze trocknen möchten, dann finden Sie hier zahlreiche Tipps zur richtigen Vorgehensweise.
Pilze roh einfrieren ohne Aromaverlust
Es ist nicht unbedingt notwendig, Pilze vor dem Einfrieren zu einem Pilzgericht zu verarbeiten.
Selbstverständlich können Sie Steinpilze roh einfrieren. Das spart Zeit und erfordert kaum Vorbereitungsaufwand.
Mit der richtigen Methode verlieren die Pilze kein Aroma und schmecken hervorragend in zahlreichen Pilzgerichten.
Doch kann man auch getrocknete Steinpilze einfrieren? Das ist in der Regel nicht notwendig. Getrocknete Pilze sind nicht auf Kühlschrank- oder Tiefkühltemperaturen angewiesen. Luftdicht verpackt und trocken gelagert halten sie sich auch ohne Gefriertruhe besonders lange.
Steinpilze richtig einfrieren – Das sollten Sie bei der Vorbereitung beachten
Wenn Sie Steinpilze einfrieren möchten, gibt es neben der geeigneten Gefriermethode einiges zu beachten: Die richtige Vorbereitung entscheidet letztendlich über das Ergebnis.
Kann man frische Pilze einfrieren?
Sie sollten sogar ausschließlich frische Steinpilze einfrieren und verzehren. Bei zu langer und nicht fachgerechter Lagerung verderben sie relativ schnell. Insbesondere die Abbauprodukte des in den Pilzen enthaltenen Eiweißes stehen im Verdacht „unechte Pilzvergiftungen“ auszulösen. Zu den Symptomen gehören u.a. Schwindel, Fieber und Kreislaufbeschwerden. Achten Sie bei der Pilzsuche sowohl im Wald als auch im Supermarkt auf eine hervorragende Qualität. Entfernen Sie vor dem Einfrieren faule und verschimmelte Stellen sowie Madenfraß.
Das gleich gilt, wenn Sie Pfifferlinge oder Champignons einfrieren.
Steinpilze einfrieren ohne blanchieren?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Steinpilze einzufrieren. Sie können Ihre Pilze zunächst zu einem Pilzgericht verarbeiten oder vorher kochen bzw. dünsten. Außerdem können Sie Steinpilze direkt roh einfrieren. Dabei müssen Sie die Pilze nicht unbedingt vorher blanchieren.
Das sind die Vorteile des Blanchierens:
- Das kurzzeitige Kochen tötet Keime und Bakterien auf der Oberfläche ab
- Veränderungen, wie weitere Reifung oder Verfärbungen, werden gestoppt
- Gifte werden entfernt
- Der Abbau von wertvollen Inhaltsstoffen wird verhindert
- Der Entwicklung von Fehlaromen wird vorgebeugt
Wenn Sie Ihre Steinpilze vor dem Einfrieren blanchieren möchten, sollten Sie die Pilze für 1 bis 3 Minuten in kochenden (gesalztes) Wasser geben und anschließend eiskalt abschrecken.
Steinpilze einfrieren – Anleitung zur Konservierung in der Gefriertruhe
So können Sie Ihre Steinpilze tiefgefrieren:
- Steinpilze putzen: Dazu die Pilze mit einer weichen Bürste oder einem Tuch von grobem Schmutz befreien. Reinigen Sie die Pilze am besten nicht unter fließendem Wasser.
- Pilze behandeln: Entfernen Sie faule, schimmelige oder löchrige Stellen mit einem Küchenmesser. Schneiden Sie auch 2- 3 cm des Stielendes ab.
- Gegebenenfalls Blanchieren: Dazu die Pilze für maximal 3 Minuten in leicht gesalzenes, kochendes Wasser geben. Anschließend unter kaltem Leitungswasser oder in einer Schüssel mit Eiswasser abschrecken.
- Die Pilze nun in Scheiben oder mundgerechte Stücke schneiden.
Es gibt nun verschiedene Methoden, die Pilze weiterzuverarbeiten:
Ein fertiges Steinpilzgericht einfrieren:
Dazu die Pilze nach dem Schneiden bereits wie gewünscht zubereiten. Das Blanchieren ist bei dieser Einfriermethode nicht erforderlich. Ob Pilzragout, Risotto oder Pilzsoße – Fertigen Sie einfach ein Pilzgericht an, das Sie nach dem Auftauen und Erwärmen direkt verzehren möchten. Sie können die Pilzmahlzeit auch beliebig würzen. Anschließend alles bereits portionieren und in ein gefriergeeignetes Gefäß füllen. Nach dem Abkühlen lagern Sie das Gefriergut bei mindestens -18°C in der Tiefkühltruhe.
Gedünstete Steinpilze einfrieren:
Alternativ können Sie die Pilze nach dem Schneiden in einer Pfanne mit etwas Öl oder Butter ein paar Minuten dünsten, bis sie gar sind. Es ist nicht notwendig, die Pilze vor dem Dünsten zu blanchieren. Anschließend lassen Sie die Steinpilze abkühlen und füllen sie portioniert in geeignete Gefrierbeutel oder Tiefkühlgefäße. Die Lagerung erfolgt ebenfalls bei mindestens -18°C.
Rohe Steinpilze einfrieren:
Ob Sie Ihre Steinpilze zunächst blanchieren, bleibt Ihnen überlassen. Das Einfrieren von rohen Pilzen ist die einfachste und schnellste Methode. Nach der gründlichen Vorbereitung sollten Sie die Pilzscheiben in geeignete Gefrierbeutel oder Tiefkühlgefäße füllen.
Wenn Sie verhindern möchten, dass die Pilze später zusammen kleben, sollten Sie das Gefriergut zunächst schockgefrieren. Dazu die rohen Pilzscheiben am besten auf Backpapier legen und für wenige Stunden bei -20°C bis -25°C anfrieren lassen.
Das Schockgefrieren ist nicht unbedingt erforderlich, erleichtert allerdings später die Weiterverarbeitung der Steinpilze. Anschließend die Pilze bei -18°C im Tiefkühlgerät aufbewahren.
Wie lange kann man Steinpilze einfrieren?
Richtig gelagerte, tiefgekühlte Steinpilze sind bis zu einem Jahr haltbar. Das hängt jedoch auch mit der Pilzqualität, der richtigen Vorbereitung und Verarbeitung zusammen.
Beachten Sie, dass Sie die gefrorenen Pilze vor dem Verzehr nicht wieder auftauen, sondern direkt in eine heiße Pfanne geben. Sonst werden die Steinpilze schnell matschig.
Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt, Wildpilze nicht roh zu verzehren. Garen Sie deshalb Ihre Steinpilze nach dem Auftauen vollständig durch.