Ob klassisch, mit Fisch oder vegetarisch – Selbstgemachte Lasagne schmeckt nicht nur besser als Fertigprodukte, sondern man weiß auch was drin ist! Frische Zutaten und leckere Gewürze sind ein Muss!
Doch kann man auch die Lasagneplatten selber machen statt immer auf Nudeln aus der Packung zurück zu greifen? So einfach geht’s mit oder ohne Nudelmaschine!
Inhaltsverzeichnis
Lasagneplatten selber machen – Darum lohnt es sich

Nur wenn man etwas selber macht, weiß man auch was drin ist.
Bei Fertigprodukten gibt Ihnen zwar die Zutatenliste Auskunft über die Inhaltsstoffe, jedoch selten über genaue Mengen, Herkunft und Produktionsmethoden. So wird zum Beispiel der von deutschen Herstellern für Nudelteig verwandte Hartweizengrieß überwiegend auf dem amerikanischen Kontinent nach den dort gültigen Pestizit- und Düngeverordnungen angebaut.
Wenn Sie Lasagneplatten selber machen, liegt die Entscheidungshoheit über Herkunft und Produktion der verwendeten Zutaten bei Ihnen.
Zutaten nach Wahl
Sie können Einschränkungen in der Lebensmittelauswahl bei Unverträglichkeiten gerecht werden (zum Beispiel glutenfreie Mehle verwenden), Ihre Vorlieben berücksichtigen (zum Beispiel Spinat- oder Vollkornnudelteig herstellen) sowie regionale und saisonale Produkte berücksichtigen (zum Beispiel Mehl direkt von der Mühle).
Selbstgemachte Lasagneplatten sind günstig
Als Ihr eigener Teigfabrikant können Sie für den Preis einer gekauften Packung Lasagneblätter sehr viele Nudeln herstellen.
Die Zutatenliste ist nicht besonders lang, das meiste steht bei vielen ohnehin bereits im Küchenschrank.
Es werden weniger Lebensmittel verschwendet
Lasagneplatten selber zu machen erlaubt Ihnen bedarfsgerecht zu kalkulieren. Wenn Sie die gramm-genaue Berechnung der Zutaten scheuen, empfehlen wir, lieber etwas mehr als zu wenig herzustellen.
Aus den Teigresten kann man viele neue Gerichte zaubern, wie zum Beispiel schwäbische Maultaschen. So wird kein Nudelteig weggeworfen und damit kein Nahrungsmittel verschwendet.
Selbstgemachte Lasagneplatten und Umwelt
Nachhaltige Lebensmittel stammen unter anderem aus biologisch-ökologischem Anbau, werden fair gehandelt und haben kurze Transportwege vom Produzenten bis zum Verbraucher.
Lasagneplatten selber zu machen gibt Ihnen die Möglichkeit, nachhaltige Rohstoffe einzusetzen und außerdem unnötigen Verpackungen einzusparen.
Diese Zutaten benötigt man für den perfekten Lasagneteig

Grob unterscheidet man frische und getrocknete Nudeln. Die Zutaten variieren, je nachdem welche Pasta Sie herstellen möchten.
Getrocknete Nudeln bestehen nur aus Hartweizengrieß, Wasser und Salz. Der Teig wird überwiegend industriell hergestellt und landet dann als Fertigprodukt in unseren Supermarktregalen.
Frischer, hausgemachter Nudelteig besteht aus Hartweizenmehl, Eiern, Salz, (Oliven-)Öl und Wasser. Da in Deutschland, im Gegensatz zu Italien, Hartweizenmehl im Handel nur sehr schwer erhältlich ist, können Sie Weizenmehl Typ 405 und Hartweizengrieß zu gleichen Teilen mischen.
Alternativ bieten einige Online-Shops inzwischen Hartweizenmehl zur Pastaherstellung an.
Lasagneblätter selber machen – Mit Maschine oder besser ohne?

Ob Sie bei der Zubereitung von Pastateig Maschinen verwenden oder komplett auf Handarbeit setzen, hat keinen Einfluss auf Geschmack und Qualität des Teiges.
Nudelmaschinen verringern den Zeitaufwand und das Ergebnis sieht absolut professionell aus.
Die Anschaffung der maschinellen Helfer ist in jedem Fall ein nicht zu verachtender Kostenfaktor. Es lohnt sich aber definitiv, insbesondere wenn Sie regelmäßig Nudeln selber machen.
Mit einer Nudelmaschine kann man den Teig dünner ausrollen als mit einem Nudelholz. Besonders dünn wird der Teig mit der Marcato Classic Nudelmaschine Atlas 150.
Außerdem können Sie durch verschiedene Aufsätze meist mehr als nur Lasagneplatten herstellen, z.B. kann man auch Bandnudeln oder Spaghetti selber machen. Besonders einfach geht das mit einem Vollautomat, dem Pastamaker. Für selbstgemachte Spätzle eignet sich ein klassisches Brett, ein Spätzlehobel, ein Shaker oder ein Spätzlepresse.
Muss man selbstgemachte Lasagneplatten vorkochen?
Wenn Sie in Kochbüchern, Rezeptsammlungen oder Kochforen schmökern, finden Sie ganz unterschiedliche Antworten auf diese Frage.
Fakt ist, dass Nudelteig beim Garen Flüssigkeit aufnimmt.
Das heißt, wenn Sie Ihre Lasagne schichten und zwischen die selbstgemachten Lasagneplatten reichlich Soße füllen, wird die Flüssigkeit zum Quellen des Nudelteigs wahrscheinlich ausreichen.
Entscheiden Sie sich für ein 1 – 2 minütiges Vorkochen in reichlich leicht gesalzenem Wasser, sind Sie in jedem Fall auf der sicheren Seite. Zudem vermeiden Sie so, dass sich die selbstgemachten Lasagneblätter beim Garen durch unterschiedliche Flüssigkeitsaufnahme leicht wellen.
Das würde jedoch ohnehin nur die Optik, nicht aber den Geschmack beeinflussen.
Vorkochen verlängert jedoch den Zeitaufwand und erhöht den Energie- sowie Wasserverbrauch. Um ein Verkleben der Nudelplatten zu vermeiden, sollten Sie jede Platte einzeln kochen, mit kaltem Wasser kurz abspülen und anschließend trocken tupfen.
Lasagneplatten selber machen Schritt für Schritt
Zutaten pro Portion, für eine ganze Lasagne etwa die 3-4 fache Menge :
- 50 g Weizenmehl Typ 405
- 50 g Hartweizengrieß
- 1 g Salz
- 1 Ei
- 1 TL (Oliven)-Öl
- etwas Wasser, falls nötig
Selbstgemachte Lasagneplatten mit dem Nudelholz
Schritt 1: Teig vorbereiten

Mehl, Grieß und Salz vermengen. Das Gemisch auf einer Arbeitsplatte anhäufen und in die Mitte eine Delle drücken. Das Ei zur Kontrolle seiner Frische in eine Tasse aufschlagen und anschließend in die Vertiefung schütten.
Schritt 2: Zutaten mischen

Mit einer Gabel das Ei mit Mehl vom Rand verrühren, bis das Gemisch so fest wird, dass es mit der Gabel nicht mehr bearbeitet werden kann.
Nun mit der Hand immer mehr Mehl unter kneten. Dabei das Öl zugeben. Nach und nach esslöffelweise Wasser zugeben. Jedoch nur soviel, dass der Teig nicht klebt.
Schritt 3: Teig kneten und ruhen lassen

Den festen nicht klebenden Teig einige Minuten gut durchkneten. Aus dem Teig eine Kugel formen, diese in Klarsichtfolie wickeln und mindestens 30 Min. im Kühlschrank ruhen lassen.
Nach dem Ruhen den Teig nochmals kräftig kneten.
Schritt 4: Teig portionieren und ausrollen

Teig in die Anzahl der benötigten Lasagneplatten teilen. Die Portionen auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche mit einem Nudelholz auf eine Stärke von 1 – 3 mm ohne Risse ausrollen.
Sollte der Teig auf der Arbeitsplatte oder am Nudelholz kleben bleiben, kann man den Teig beidseitig mit Mehl bestäuben.
Lasagneplatten selber machen mit der Küchenmaschine
Die Zubereitung mit der Küchenmaschine ist sehr ähnlich wie die Herstellung mit dem Nudelholz, nur dass Ihnen die Maschine das Mischen des Teiges abnimmt.
Schritt 1: Zutaten in der Küchenmaschine mischen
Mehl, Grieß, Salz und Ei kurz mit der Küchenmaschine verrühren. Das Öl zugeben und weiterrühren. Esslöffelweise nur soviel Wasser hinzufügen, dass der Teig nicht klebt.
Dann die Mischung für einige Minuten rühren bzw. kneten.
Schritt 2: Teig formen und ruhen lassen
Auch der Teig aus der Küchenmaschine sollte zu einer Kugel geformt und in Folie gewickelt werden. Außerdem sollte er für einige Zeit im Kühlschrank ruhen.
Schritt 3: Lasagneplatten herstellen
Eine herkömmliche Küchenmaschine nimmt das Portionieren nicht ab. Hier ist wieder das Nudelholz gefragt. Den Teig also zunächst teilen, ausrollen und mit dem Küchenmesser wie gewünscht zuschneiden.
Lasagneplatten selber machen mit der Nudelmaschine

Die Nudelmaschine ist besonders hilfreich, wenn es um das selbst herstellen von Lasagneblättern geht. Das Ergebnis gelingt garantiert. Die Herstellung des Teiges nehmen Ihnen die meisten praktischen Geräte jedoch nicht ab. Lediglich der Pasta Vollautomat ist so ein Alleskönner.
Schritt 1: Teig vorbereiten
Den Teig wie oben beschrieben vorbereiten. Die Zutaten mischen und für einige Minuten kneten. Dabei kann auch eine Küchenmaschine helfen.
Schritt 2: Teig ruhen lassen und portionieren
Anschließend muss der Teig wieder für einige Zeit (30 bis 60 Minuten) im Kühlschrank ruhen. Danach kann er portioniert werden.
Schritt 3: Lasagne herstellen mit der Nudelmaschine
Teigportionen mit der Hand etwas platt drücken und bei größtem Walzenabstand durch die Maschine drehen. Das funktioniert sowohl mit einer handbetriebenen als auch mit einer elektrischen Nudelmaschine. Anschließend den Teig wieder zusammenfalten, mit Mehl bestäuben und erneut durch die Walzen drehen. Diesen Vorgang 4 – 5 mal wiederholen.
Nach und nach den Walzenabstand bis zur 6. oder 7. Stufe verringern. Bei Zeitmangel kann die eine oder andere Abstandsstufe auch übersprungen werden.
Schritt 4: Teigplatte zuschneiden
Die ausgerollte Teigplatte abschließend mit einem Messer auf die gewünschte Größe zuschneiden. Ob Sie die Lasagneblätter vorkochen oder direkt schichten, bleibt Ihnen überlassen.
Kann man selbstgemachte Lasagneplatten anders verwenden?

Wenn Sie Lasagneplatten selber machen, muss daraus nicht zwangsläufig eine klassische, pikante Lasagne werden. Zaubern Sie aus Ihren selbstgemachten Lasagneplatten zum Beispiel alternativ:
Ravioli:
Dazu aus den Teigplatten mit einem Glas eine gerade Zahl an Kreisen ausstechen. Für die Ravioli auf einen Nudelkreis mittig eine Füllung nach Wahl setzen, den Rand mit Eiweiß bestreichen, einen zweiten Kreis darauf legen und zusammendrücken.
Canneloni:
Aus den Lasagneplatten Teigrollen fertigen. Diese dann zum Beispiel mit Frischkäse, Fisch oder Spinat füllen. Die Teigrollen in eine Auflaufform füllen und mit Tomaten- oder Beschamélsoße sowie Käse überbacken.
Suppennudeln:
Dafür mit Plätzchenausstechern aus den Teigplatten zum Beispiel kleine Herzen, Tannenbäume oder Hasen lösen. Diese trocknen und als Einlage für die nächste Suppe nutzen. Zur Herstellung von getrockneten Nudeln “Pasta secca” verwenden Sie am besten ein anderes Teigrezept ohne Ei.
Süßspeise:
Die Nudelplatten mit saisonalem Obst Ihrer Wahl und Vanillepudding wie eine Lasagne in eine Auflaufform schichten, anschließend goldgelb im Ofen backen.
Low Carb Lasagne selber machen – Tolle Ideen ohne Kohlenhydrate
Niemand muss wegen des gefürchteten Kaloriengehalts der kohlenhydratreichen Nudelplatten auf Lasagne verzichten. Sie können auch kohlenhydratarme Lasagneplatten selber machen.
Selbstgemachte Lasagneplatten aus Ei
Um diese Lasagneplatten selber zu machen, verquirlen Sie 4 – 6 Eier (etwa 4 Portionen) mit etwas Salz und, je nach Geschmack, einer Prise gemahlener Muskatnuss. Diese Eimasse schütten Sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Achten Sie besonders auf eine gleichmäßige Verteilung.
Größere Blasen stechen Sie auf. Die Eier im vorgeheizten Backofen mit Ober- und Unterhitze auf mittlerer Schiene bei 80°C – 100°C bis zu einer noch leicht elastischen Konsistenz stocken lassen.
Abschließend auf die gewünschte Größe zuschneiden.
Einen intensiveren Geschmack erhält Ihre Lasagneplatte aus Ei, wenn Sie in die Eimasse geriebenen Käse und/oder gehackte Kräuter rühren und dann stocken lassen.
Selbstgemachte Lasagneplatten aus Zucchini

Zucchinischeiben eignen sich besonders gut für den Einsatz als Low Carb Lasagneplatten.
Das Gemüse hat gerade einmal 2,2 g Kohlenhydrate auf 100 g bei 20 kcal.
Die Zucchini muss dafür weder geschält noch entkernt werden. Schneiden Sie einfach mittelgroße, gewaschene Zucchinis der Länge nach in etwa 0,5 cm dünne Scheiben.
Passen Sie die Scheiben der Größe Ihrer Auflaufform an. Mit einer Schicht Zucchini beginnend bauen Sie die Lasagne nach Wunsch auf.
Auch Nudeln aus Linsenmehl oder Mozzarellanudeln sind tolle Alternativen, wenn Sie Low Carb Pasta selber machen möchten.
Lasagneplatten selber machen – Unser Fazit
Das Selbermachen von Lasagneblättern hat viele Vorteile:
Sie können hochwertige regionale Zutaten – wenn gewünscht in Bioqualität – direkt vom Erzeuger verwenden, Nahrungsmittelunverträglichkeiten berücksichtigen und kostengünstig kochen.
Notwendiger Kraft- und Zeitaufwand lässt sich durch den Einsatz von Maschinen auf ein Minimum reduzieren.
Außerdem schmeckt selbstgemacht doch einfach immer am besten. Wir wünschen viel Vergnügen beim ausprobieren.