Gemüsechips selber machen – So gelingt die Knabberei im Dörrautomat oder im Backofen

Kartoffelchips sind ein beliebter Snack, doch leider hat die Nascherei extrem viele Kalorien und so manch einen plagt nach dem Verzehr das schlechte Gewissen: 100 g herkömmliche Chips aus der Tüte liegen mit über 500 kcal auf den vorderen Plätzen der bekanntesten Dickmacher. Zum Glück gibt es inzwischen super leckere Alternativen.

Selbstgemachte Chips aus Gemüse schmecken nicht nur sehr gut, sie sind je nach Zubereitung auch gesund und kalorienarm. Natürlich kann man auch fertige Gemüsechips kaufen, aber Vorsicht: Das Gemüse wird meist frittiert und deshalb enthalten diese Produkte oft ähnlich viele Kalorien wie Kartoffelchips. Wir raten deshalb:

Gemüsechips selber machen ohne Fett!

Kalorienarme Chips ohne Fett selber machen

Die meisten Gemüsesorten enthalten von Natur aus kaum Kalorien. Zum Figurkiller werden die Chips erst durch das Frittieren in heißem Fett. Wer gesunde Chips selber machen möchte und das ganz ohne zusätzliche Kalorien, der kann das Gemüse einfach im Backofen oder im Dörrautomaten trocknen.

Das Ergebnis ist ähnlich, je nach Gemüsesorte erhält man einen richtig knusprigen Snack, der ganz nebenbei auch noch völlig ohne Zusatzstoffe auskommt.

Bei richtiger Zubereitung kann sich das Ergebnis sehen lassen: Beim Dörren wird dem Gemüse das Wasser entzogen, die Lebensmittel “trocknen aus” und verändern ihre Konsistenz.

Die Zubereitung erfolgt besonders schonend, denn das Gemüse wird in der Regel bei Temperaturen von maximal 70°C getrocknet, während beim Frittieren schnell 160°C bis 170°C erreicht sind. Zahlreiche Vitamine überleben diese hohen Temperaturen nicht.  

Eine weitere Möglichkeit, kalorienarme Gemüsechips herzustellen, ist die Verwendung einer Heißluftfritteuse. Aus dem Gemüse können so ohne Zugabe von Fett (maximal 2-3 EL Öl) innerhalb kürzester Zeit leckere Chips gezaubert werden. Die besten Modelle finden Sie hier, in unserem großen Heißluftfritteusen Vergleich.

Gemüsechips dörren − Diese Gemüsesorten sind geeignet…

Viele Gemüsesorten sind zur Herstellung von Chips geeignet. Hier darf verwendet werden was schmeckt. Besonders beliebt sind Rote Beete Chips, Pastinaken Chips, Kürbis Chips, Chips aus Süßkartoffeln und Zucchini Chips.

Wir empfehlen die Gemüsesorten jedoch nicht kombiniert zu trocknen, denn jedes Gemüse hat einen anderen Wassergehalt. Die Dörrzeiten variieren je nach Sorte.

Trocknet man verschiedene Gemüsesorten gleichzeitig, haben die Chips einen unterschiedlichen Trocknungsgrad. Während die einen bereits richtig knusprig sind, haben die übrigen ggf. noch eine lederartige Konsistenz.

Das wirkt sich natürlich auch auf die Haltbarkeit der Chips aus. Ist der Wassergehalt im Gemüse noch zu hoch, können die Chips schimmeln.

Wer eine bunte Mischung haben möchte, der sollte sich Zeit nehmen und mehrere Dörrvorgänge nacheinander durchführen. Alternativ können schnell trocknende Sorten auch früher entnommen werden.

Besonders lecker schmecken auch “süße Chips”, z.B. aus getrockneten Äpfeln (hier geht es zum Rezept). Die Nascherei ist ein echter Klassiker wenn es um Dörrobst geht und nicht nur bei Kindern beliebt.

Oder probieren Sie doch mal selbstgemachte Bananenchips: Das knusprige Dörrobst eignet sich auch perfekt zum Backen oder als Topping im Müsli. Wer Obst Chips selber machen möchte, der sollte ebenfalls den Wassergehalt der Früchte und die korrekte Dörrzeit beachten.

Weitere Hinweise zu den gesunden Chips und Ideen rund um das Thema finden Sie hier: Gemüse trocknen.

Gemüsechips selbstgemacht − Das benötigen Sie, um Gemüsechips zu dörren

Zur Herstellung von schonend getrockneten Gemüsechips benötigen Sie einen Backofen oder einen Dörrautomaten. Grundsätzlich empfehlen wir die Zubereitung im Dörrautomat, denn das ist wesentlich effizienter.

Außerdem lässt sich die Temperatur in der Regel genauer einstellen. Die meisten Dörrgeräte verfügen über einen Timer und arbeiten äußerst geräuscharm, sodass die Chips problemlos über mehrere Stunden trocknen können. Die besten Geräte finden Sie in unserem dörrautomaten Vergleich.

Alternativ können Sie Gemüsechips auch im Backofen zubereiten. Dieser sollte über eine Umluftfunktion verfügen. Damit die Feuchtigkeit während der Trocknung optimal entweichen kann, muss die Ofentür regelmäßig geöffnet werden oder während der Zubereitung permanent geöffnet bleiben, z.B. unter Verwendung eines Holzlöffels.

Bei Herstellung im Dörrautomaten ist das nicht notwendig. Falls Sie die Chips im Backofen zubereiten möchten, benötigen Sie noch mindestens ein Backblech (besser 2-3) und Backpapier.

Ein Gemüsehobel ist äußerst hilfreich, denn so kann das Gemüse möglichst gleichmäßig geschnitten werden und die Scheiben trocknen alle gleich schnell. Alternativ können Sie das Gemüse auch mit einem herkömmlichen Küchenmesser schneiden.

Besonders lecker schmecken Gemüsechips, wenn sie raffiniert gewürzt werden: Neben Salz und Pfeffer eignen sich auch Paprika, Chili, Knoblauch oder diverse Kräuter wie Rosmarin und Thymian. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, erlaubt ist was schmeckt.

Abschließend benötigen Sie nur noch Ihr Lieblingsgemüse und schon kann’s losgehen…

Gemüsechips Rezept − Leckere Süßkartoffelchips mit Salz, Pfeffer und Rosmarin

Aus Süßkartoffeln lassen sich leckere Gemüsechips herstellen. Das Gemüse kann roh getrocknet werden, ein Vorgaren ist nicht erforderlich. Süßkartoffeln werden beim Dörren richtig knusprig, sowohl im Backofen als auch im Dörrautomaten.

Außerdem ist die Knolle ein richtiges Power-Gemüse, denn sie ist reich an Kalium und Vitamin A. Die Chips aus Gemüse schmecken hervorragend, wenn man sie mit Salz, Pfeffer und etwas Rosmarin würzt.

Süßkartoffelchips selbst gedörrt
Süßkartoffelchips selbst gedörrt

Die besten Chips aus Süßkartoffeln: Vorbereitung der Süßkartoffelknollen

Die Süßkartoffeln müssen nicht zwingend geschält werden. Entscheidet man sich dafür die Schale mit zu verzehren, sollte das Gemüse allerdings gründlich gewaschen werden. Wir empfehlen die Knollen mit einem Gemüsehobel in ca. 2 bis 3 mm dicke, gleichmäßige Scheiben zu schneiden.

Damit die Chips nachher schön knusprig werden, muss die Stärke der Süßkartoffel entweichen. Legen Sie deshalb die Gemüsescheiben für 1-2 Stunden vor dem Dörren in ein Wasserbad.

Anschließend müssen die Gemüsescheiben sorgfältig mit Küchenkrepp getrocknet werden. Wer die Chips im Backofen zubereiten möchte, kann das Gemüse nun mit 2 EL Öl (z.B. Olivenöl) mischen und anschließend beliebig würzen.

Besonders lecker schmeckt eine Kombination aus Salz, Pfeffer und Rosmarin. Durch die Zugabe des Öls ist eine knackige Konsistenz garantiert. Bei Zubereitung im Dörrautomaten ist das nicht notwendig.

Süßkartoffelchips selber machen im Backofen

Den Backofen auf 70°C vorheizen. Mindestens ein Backblech mit Backpapier belegen. Süßkartoffeln darauf verteilen. Wenn nur ein Backblech vorhanden ist, kann etwa eine Süßkartoffel getrocknet werden. Aufpassen, dass sich die Scheiben nicht berühren, sonst kleben sie später aneinander.

Die Backofentür am besten nicht ganz schließen, sondern mit einem Holzlöffel während der Zubereitung geöffnet lassen. Die Süßkartoffel nun für etwa 12 Stunden trocknen. Immer wieder den Fortschritt prüfen, ggf. früher entnehmen. Sind die Chips noch nicht kross, müssen sie weitere 2 Stunden trocknen.

Süßkartoffelchips selber machen im Dörrautomat

Die vorbereiteten Scheiben auf den Dörrgittern bzw. auf den Dörretagen des Gerätes gleichmäßig verteilen. Auch hier sollten sich die Scheiben möglichst nicht berühren.  Viele Dörrautomaten bieten Platz für eine Süßkartoffel, einige können sogar 2 bis 3 Knollen aufnehmen (z.B. Klarstein Bananarama).

Bei sogenannten Stapel-Dörrgeräten erfolgt die Luftzirkulation vertikal, meistens von unten nach oben. In diesem Fall platzieren Sie größere, dickere Scheiben weit unten in der Nähe des Ventilators, denn hier entsteht die meiste Wärme. Kleinere, dünne Scheiben können außen an den Rändern der Dörrgitter untergebracht werden.

Dörrfolie oder Backpapier muss in der Regel nicht verwendet werden. Die Süßkartoffeln nun bei 65°C für etwa 12 Stunden dörren. Gegebenenfalls die Dörrgitter nach der Hälfte der Zeit einmal umschichten. Sind die Chips noch nicht knusprig, empfehlen wir sie für weitere 2 Stunden bei 65°C zu trocknen.

Gemüsechips ohne Fett − Selbstgemachte Chips aufbewahren

Die selbstgemachten Chips sind über mehrere Wochen bis hin zu einigen Monaten haltbar. Bewahren sie die Süßkartoffeln luftdicht verpackt und im Idealfall in einem lichtundurchlässigen Gefäß auf. So bleiben die Chips frisch und die Zerstörung von Vitaminen durch UV-Strahlung wird minimiert. Die Lagerung im Kühlschrank ist bei ausreichender Trocknung nicht notwendig.

Zucchini Chips selber machen − Low Carb, kalorienarm und lecker

Zucchini sind ebenfalls sehr beliebt, wenn es um die Herstellung von Gemüsechips geht. Insbesondere in der Low Carb- bzw. im Rahmen der ketogenen Ernährung ist das Gemüse ein Renner.

Im Vergleich zu Kartoffeln oder Süßkartoffeln ist Zucchini ein echtes Low Carb Gemüse: Mit lediglich 3,3 g Kohlenhydraten und 19 kcal auf 100 g ist das Gemüse absolut kalorienarm und gehört zu einer gesunden, figurbewussten Ernährung definitiv dazu.

Außerdem sind die Gemüsechips gesund. Wenn Sie Zucchini trocknen statt braten oder frittieren, bleiben Nährwerte weitestgehend erhalten.

Zucchinichips selbst gemacht im Dörrautomat
Zucchinichips selbst gemacht im Dörrautomat

Low Carb Chips ohne Fett − Vorbereitung der Zucchini

Das Gemüse gründlich waschen und die Enden abschneiden. Die Schale muss nicht zwingend entfernt werden. Es ist nicht notwendig die Zucchini vorher zu kochen. Für die Chips kann das Gemüse roh verwendet werden. Besonders schöne Ergebnisse erzielen Sie mit kleinen Zucchini (Durchmesser etwa 4 bis 6 cm).

Schneiden Sie das Gemüse in ca. 3 mm bis 3,5 mm dicke Scheiben. Am einfachsten geht das mit Hilfe eines Gemüsehobels, denn hier kann die Scheibendicke in der Regel genau eingestellt werden und Sie erhalten gleichmäßig geformte Chips.

Damit die Zucchini beim Trocknen möglichst knusprig wird, empfehlen wir die Gemüsescheiben leicht zu salzen. Das Salz entzieht der Zucchini Wasser und der Dörrvorgang wird beschleunigt. Nach etwa 10 bis 15 Minuten können Sie die Flüssigkeit mit Küchenkrepp abtupfen.

Eine weitere Zugabe von Salz ist nicht erforderlich. Die Gemüsescheiben können nun mit Pfeffer und Paprikapulver gewürzt werden und schon kann’s losgehen…

Zucchini Chips selber machen im Backofen

Mindestens ein Backblech mit Backpapier belegen. Die fertig gewürzten Zucchinischeiben darauf verteilen. Aufpassen, dass sich die Scheiben nicht berühren. Den Ofen auf 70°C vorheizen. Selbstverständlich können Sie die Chips auch bei höheren Temperaturen zubereiten (bis 180°C).

Das geht deutlich schneller, dafür können aber Vitamine und Nährstoffe schneller zerstört werden. Wir empfehlen eine schonende Zubereitung bei ca. 65°C bis 70°C.

Wer die Chips richtig schön knusprig mag, der sollte die Scheiben mit etwas Olivenöl (ca. 2 EL) bepinseln. Wird nur ein Backblech belegt, reichen 1 bis 2 mittelgroße Zucchini in der Regel aus.

Die Backofentür während der Zubereitung regelmäßig öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Die Zucchini benötigen bei 70°C etwa 6 Stunden bis sie kross sind. Das Ergebnis immer wieder kontrollieren.

Es ist in der Regel nicht notwendig die Scheiben zwischendurch zu wenden.

Zucchini Chips selber machen im Dörrautomat

Die Zubereitung im Dörrautomat erfolgt ähnlich wie die im Backofen. Je nach Dörrgerät können sie jedoch mehr Gemüse auf einmal verarbeiten. Fünf bis sechs mittelgroße Zucchini sind für einige Dörrautomaten kein Problem.

Belegen Sie die Dörrgitter des Gerätes mit den Zucchinischeiben. Die Verwendung von Dörrfolie ist in der Regel nicht notwendig. Platzieren Sie größere und dickere Scheiben in der Nähe des Ventilators.

Trocknen Sie die Zucchini bei 65°C bis 70°C für mindestens 6 Stunden. Prüfen Sie immer wieder den Fortschritt. Gegebenenfalls müssen die Dörrgitter einmal während der Trocknung umgeschichtet werden. Es ist in der Regel nicht notwendig, die Zucchinischeiben zu drehen.

Chips ohne Kohlenhydrate − Selbstgemachte Zucchini Chips aufbewahren

Bewahren Sie die Zucchini Chips in einem luft- und lichtundurchlässigen Gefäß über mehrere Wochen auf. Die Gemüsechips müssen bei ausreichender Trocknung nicht im Kühlschrank gelagert werden.

Gesunde Snacks selber machen im Dörrautomat

Neben leckeren Chips ohne Fett und Dörrgemüse können Sie mit einem Dörrautomaten viele weitere Knabbereien selber machen.

Das Gerät ist im Rahmen einer figurbewussten Ernährung äußerst praktisch, denn kalorienreiche Fertiggerichte, wie z.B. Chips oder Dörrobst, kommen hier völlig ohne zusätzliche Fette und Konservierungsstoffe aus.

Probieren Sie doch mal selbstgemachtes Trockenfleisch, z.B. Beef Jerky aus magerem Rinderfilet: Der amerikanische Snack schmeckt selbstgemacht einfach am besten. Auch getrocknete Pilze, wie z.B. Pfifferlinge, verfeinern zahlreiche Gerichte und lassen sich ganz einfach im Dörrautomat herstellen.

Kräutermischungen können ebenso leicht im Dörrgerät zubereitet werden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Mediterrane oder orientalische Mischungen mit selbst gedörrten Chilischoten sind kein Problem. Kräuter verfeinern jede Suppe, Salate, Soßen oder selbstgemachte Chips. 

Viele weitere tolle Ideen, wie Sie Ihren Dörrautomaten einsetzen können, finden Sie in unserem Beitrag: Was kann man alles Dörren?

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